Paris - Annäherung an eine Stadt
Es ist eigentlich eine ganze Menge, das ich mit Paris verbinde; meinen ersten und einzigen Besuch im Alter von 14 Jahren, dessen Erinnerungen an das damlige klassische Sightseeing jedoch weitgehend wieder verblasst sind, jedoch immer noch schöne Panoramabilder vom Tour Eiffel und dem Sacre-Coeur aus beinhalten; einige wundervolle feminine Exporte aus jener Stadt, die ich im Rahmen meiner bis vor kurzem währenden WG-Zeit in den geteilten vier Wänden beherbergen konnte, was sich nicht zuletzt sehr positiv auf meine Französischkenntnisse ausgewirkt hat.
Natürlich sind auch die wichtigsten Ereignisse der Französischen Revolution samt deren handelnden Personen noch aus dem Schulunterricht präsent.
Ansonsten bin ich nur einmal im Verlauf meines Studiums bisher an jene Zeit angestreift. Als ich mich, besonders im Verlauf des vergangenen Sommersemesters, mit den verschiedenen Methoden der Zeitrechnung im Laufe der Geschichte beschäftigt habe, bin ich auch auf den Französischen Revolutionskalender gestoßen. Auch wenn er nur etwa 15 Jahre in Verwendung war, sorgte er doch durch seinen grundlegend anderen Aufbau für einen gehörigen Aufwand, vor allem was die Umrechnung zwischen Datumsangaben nach ihm und dem gregorianischen Kalender betraf. Um mir das zu erleichtern, habe ich daher ein Programm in Microsoft Excel geschrieben, das diesen Vorgang automatisieren sollte, was auch gelungen ist.
Mit der Revolution an sich habe ich mich damals aber kaum
auseinandergesetzt, wenngleich das Motiv, einen neuen, völlig anders strukturierten Kalender zu kreiern, selbstverständlich dort zu suchen ist.
Rückblickend zeigt der Französische Revolutionskalender jedoch sehr anschaulich den Wunsch nach radikaler Veränderung in mannigfaltigen Gesellschaftsbereichen, so eben auch in der Datierung, die bewusst mit der christlichen, kirchlichen Zählung brach.
Der bisherige und bis heute verwendete gregorianische Kalender wurde durch eine Zehntageswoche ersetzt. Jeweils drei davon bildeten wiederum einen Monat. Die auf das Sonnenjahr noch fehlenden fünf bzw. sechs Tage wurden durch sogenannte "jours complementaires" am Jahresende eingefügt. Der Jahreswechsel wurde auf den 22. September gesetzt, da im Jahre 1792 an diesem Tage die Monarchie abgeschafft wurde.
Während die Wochentage noch relativ einfallslos einfach durchnummeriert wurden ("Primidi, Duodi, Tridi", usf.), setzte sich in den Monatsnamen der Wunsch nach neuer Naturverbundenheit durch. Viele Monate sind in Anlehnung auf jeweils vorherrschende
Naturereignisse oder klimatische Verhältnisse gewählt. Als Beispiel seien der im Frühjahr geltende Floréal erwähnt, wobei der Begriff "flor" auf die wiedererwachende Flora und Faune hinweist, der Sommermonat Thermidor wiederum trägt das Attribut "warm" in sich.
Ende 1805 hat Napoléon schließlich dieses im Alltag sehr unglückliches Experiment beendet und ist wieder zum gregorianischen Kalender zurückgekehrt, natürlich auch aus politschen Gründen, jedoch war es auch schlichtweg praktischer, die auch in Resteuropa übliche Datierung zu verwenden.
Davon abseits sind meine Kenntnisse noch reichlich dünn, aber immerhin lässt sich mit dem nun wieder in Erinnerung gerufenen Vorhandenen der Zeitgeist zum Zeitpunkt der Revolution doch ganz gut vergegenwärtigen.
Es gilt nun weiteres Wissen anzusammeln. Dazu möchte ich, als Basis von der Revolution ausgehend, immer weitere Kreise sowohl in die Vergangenheit wie auch in die damalige Zukunft ziehen. Begonnen habe ich daher mit der Lektüre von Wolfgang Schmales "Geschichte Frankreichs" im Kapitel 6, das mit dem Beginn der Revolution einsetzt.
Parallel dazu möchte ich außerdem Kartenmaterial zusammentragen, um das jeweilige Stadtbild der Zeit mit dem aktuellen vergleichen zu können.
Ein moderner Stadtplan ziert bereits die Wand hinter meinem Schreibtisch, um mir anhand der wichtigsten Gebäude rasch eine erste Orientierung zu verschaffen.
Natürlich sind auch die wichtigsten Ereignisse der Französischen Revolution samt deren handelnden Personen noch aus dem Schulunterricht präsent.
Ansonsten bin ich nur einmal im Verlauf meines Studiums bisher an jene Zeit angestreift. Als ich mich, besonders im Verlauf des vergangenen Sommersemesters, mit den verschiedenen Methoden der Zeitrechnung im Laufe der Geschichte beschäftigt habe, bin ich auch auf den Französischen Revolutionskalender gestoßen. Auch wenn er nur etwa 15 Jahre in Verwendung war, sorgte er doch durch seinen grundlegend anderen Aufbau für einen gehörigen Aufwand, vor allem was die Umrechnung zwischen Datumsangaben nach ihm und dem gregorianischen Kalender betraf. Um mir das zu erleichtern, habe ich daher ein Programm in Microsoft Excel geschrieben, das diesen Vorgang automatisieren sollte, was auch gelungen ist.
Mit der Revolution an sich habe ich mich damals aber kaum
auseinandergesetzt, wenngleich das Motiv, einen neuen, völlig anders strukturierten Kalender zu kreiern, selbstverständlich dort zu suchen ist.
Rückblickend zeigt der Französische Revolutionskalender jedoch sehr anschaulich den Wunsch nach radikaler Veränderung in mannigfaltigen Gesellschaftsbereichen, so eben auch in der Datierung, die bewusst mit der christlichen, kirchlichen Zählung brach.
Der bisherige und bis heute verwendete gregorianische Kalender wurde durch eine Zehntageswoche ersetzt. Jeweils drei davon bildeten wiederum einen Monat. Die auf das Sonnenjahr noch fehlenden fünf bzw. sechs Tage wurden durch sogenannte "jours complementaires" am Jahresende eingefügt. Der Jahreswechsel wurde auf den 22. September gesetzt, da im Jahre 1792 an diesem Tage die Monarchie abgeschafft wurde.
Während die Wochentage noch relativ einfallslos einfach durchnummeriert wurden ("Primidi, Duodi, Tridi", usf.), setzte sich in den Monatsnamen der Wunsch nach neuer Naturverbundenheit durch. Viele Monate sind in Anlehnung auf jeweils vorherrschende
Naturereignisse oder klimatische Verhältnisse gewählt. Als Beispiel seien der im Frühjahr geltende Floréal erwähnt, wobei der Begriff "flor" auf die wiedererwachende Flora und Faune hinweist, der Sommermonat Thermidor wiederum trägt das Attribut "warm" in sich.
Ende 1805 hat Napoléon schließlich dieses im Alltag sehr unglückliches Experiment beendet und ist wieder zum gregorianischen Kalender zurückgekehrt, natürlich auch aus politschen Gründen, jedoch war es auch schlichtweg praktischer, die auch in Resteuropa übliche Datierung zu verwenden.
Davon abseits sind meine Kenntnisse noch reichlich dünn, aber immerhin lässt sich mit dem nun wieder in Erinnerung gerufenen Vorhandenen der Zeitgeist zum Zeitpunkt der Revolution doch ganz gut vergegenwärtigen.
Es gilt nun weiteres Wissen anzusammeln. Dazu möchte ich, als Basis von der Revolution ausgehend, immer weitere Kreise sowohl in die Vergangenheit wie auch in die damalige Zukunft ziehen. Begonnen habe ich daher mit der Lektüre von Wolfgang Schmales "Geschichte Frankreichs" im Kapitel 6, das mit dem Beginn der Revolution einsetzt.
Parallel dazu möchte ich außerdem Kartenmaterial zusammentragen, um das jeweilige Stadtbild der Zeit mit dem aktuellen vergleichen zu können.
Ein moderner Stadtplan ziert bereits die Wand hinter meinem Schreibtisch, um mir anhand der wichtigsten Gebäude rasch eine erste Orientierung zu verschaffen.
rue_novilot - 12. Mär, 14:52